PANAMERICANA: Episode 10 - Alaska: Menschen und Traditionen
- rums-adventure
- 17. Feb.
- 4 Min. Lesezeit

Wie in einem früheren Blogbeitrag beschrieben, haben wir in der Bar in Chicken Lucy, Nancy und Lydia getroffen.
Lucy hat uns daraufhin zu sich eingeladen und von so netten Meschen lehnt man so eine Einladung natürlich nicht ab. Nach ein paar Bier erst recht nicht.
Als wir also in Richtung Palmer fahren, besuchen wir Lucy.
Zuerst sind wir etwas verwirrt, da uns Google in ein Gewerbegebiet leitet und wir auf einmal kurz Zweifel daran kriegen, ob wir nicht vielleicht reingelegt wurden und unser Vertrauen zu fremden Menschen in einer merkwürdigen Bar am Arsch der Welt vielleicht zu weit gegangen ist.
Doch dann taucht tatsächlich hinter der nächsten Ecke ein süßes kleines Häuschen auf und Lucy, Lydia und Nancy erwarten uns schon mit kaltem Bier.
Da wir erzählt haben, dass wir aus der Nähe von Köln kommen, haben sie extra Alaskan Kölsch gekauft.
Absolut süß!
Auf dem Grill wartet der frische Lachs, den wir seit Wochen nicht angeln konnten.
Nancy hat außerdem sämtliche Bäckereien der Umgebung abgeklappert, um möglichst deutsches Brot zu finden.
Wie kann man nur so aufmerksam sein?
Wir haben ein absolut grossartiges Abendessen und leckere Bierchen.



Hierzu muss man allerdings sagen, dass Einwohner Alaskas mit Köchern angeln dürfen, was das ganze extrem erleichtert.
Außerdem darf jeder Haushalt 25 Lachse pro Jahr fischen, 5 extra für jede weitere Person, die im Haushalt lebt.
Lucy war also erfolgreicher als wir und wir bekommen den besten Lachs unseres Lebens serviert.
Was ein Vorteil, wenn man in Alaska lebt.
Ein weiteres Argument für einen Umzug nach Alaska ist außerdem, dass jeder Einwohner zum Jahresende ca. 2000$ von der Ölindustrie bekommt.
Einfach so!
Wir dürfen im Hof im Dachzelt schlafen oder auch im Haus, Lucy lässt die ganze Nacht die Tür auf.
Diese Frau kennt uns kaum und lässt uns in ihr Haus mit all ihrem Hab & Gut.
Wenigstens noch jemand mit dem gleichen Vertrauen in Menschen, die man in Bars trifft, wie wir.

Am nächsten Tag bekommen wir Zimtschnecken zum Frühstück serviert und machen uns dann auf den Weg auf den Hatchers Pass.
Der Pass ist eine wunderschöne Bergpanoramastraße, teils geschottert und bis zu 1184m hoch.
Er ist eines der Highlights in der Region des Mat-Su Valley.
Mat-Su steht für Matanuska-Susitna, da kann man die Abkürzung gut verstehen, denn ohne Knoten in der Zunge, ist es kaum auszusprechen.
Die Aussicht von hier oben ist traumhaft und wir machen eine Wanderung nach ganz oben.


Am nächsten Tag haben wir dann ein Alaska Komplettpaket bekommen:
Lydia ist unsere Touristenführerin und nimmt ihren Job sehr ernst.
Zum Frühstück gehen wir in ein typisches Diner und sind etwas verwirrt, „Hash Browns“ auf der Karte zu finden. Im Gegensatz zu glücklich machenden Schokokuchen handelt es sich hierbei allerdings um Reibekuchen. Pancakes heißen außerdem Hotcakes, sodass Lydia uns das ein oder andere Gericht erklären muss. Kaffe wird typischerweise nonstop aufgefüllt bevor die tasse überhaupt leer ist.

Nachdem mehr als deftigen Frühstück machen wir erstmal einen Verdauungsspaziergang nach Alaska Art. Statt entspannt ein bisschen zu spazieren, kraxeln wir 600 Stufen auf einen Berg und fliegen oben angekommen fast weg.

Nachdem wir wieder unten sind fahren wir zum Highlight des Tages: der Alaska State Fair! Dem größten Jahrmarkt des Bundesstaates. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt.
Fahrgeschäfte, Fressbuden, Shows, Ausstellungen und kleine Läden mit allerlei Handwerkskunst.

Zuerst schauen wir uns die Tiere an, die hier ausgezeichnet werden und das größte Gemüse des Staates. Ein amüsantes Treiben ist definitiv die Holzfällershow. Zwei muskulöse junge Männer in ärmellosen Flanellhemden bringen die ein oder andere Zuschauerin zum sabbern und starren.
Die Zuschauer sind in Anchorage, Wasilla und Palmer aufgeteilt, die Orte, aus denen die Teilnehmer jeweils kommen. Anchorage und Palmer treten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an, zb Klettern, balancieren auf einem Baumstamm über Wasser usw.


Wir futtern uns durch so viele Spezialitäten, dass wir kaum noch laufen können.
Die Highlights sind definitiv das Talkeetna Spinat Brot und der All Alaskan Quesedilla mit Lachs und Rentierwurst. Den Preis für das schlimmste und absolut widerlichste Getränk gewinnt mit weitem Abstand Rootbeer. Das schmeckt einfach, als hätte man Hubba Bubba Kaugummis aufgelöst und noch 5 große Löffel Zucker hinzugefügt.
Uns ist es absolut Schleierhaft, wie dass ein so beliebtes Getränk in den USA sein kann. Da bekommt man nach einem Schluck mit Sicherheit Diabetes.
Lydia zeigt uns alles und wir haben eine wirklich tolle Zeit.
Leider endet damit unsere Zeit in Alaska und wir müssen sagen, Land und Leute sind absolut wundervoll! Danke Lucy, dass du uns bei dir aufgenommen hast, als wäre es das normalste von der Welt.
Wir haben uns richtig zuhause gefühlt bei dir!
Alaska, wir werden dich sowas von vermissen!!!!

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