PANAMERICANA: Episode 17 - 36 Grad und es wird noch heißer
- rums-adventure
- 2. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Es ist Oktober geworden, der Herbst hält so langsam Einzug - in Deutschland.
Hier in Kalifornien ist es vor allem eins: heiß!
Die Temperaturen klettern täglich über die 30 Grad Marke und auch nachts kühlt es kaum runter.
Da ist bei der Auswahl des Nachtplatzes besonders eins wichtig. Wasser - und zwar am Besten groß genug, um darin zu schwimmen.
Das klappt allerdings nur so lange, bis wir an einem großen Schild vorbeikommen, dass das Tal des Todes ankündigt. Denn hier ist es nicht nur heiß, sondern auch noch unfassbar trocken.

Das Death Valley hat natürlich einen Ruf, als heißester Ort der Erde. Und den will es auch im Oktober nicht verlieren. Die Sonne brennt gnadenlos und die Luft ist so trocken, dass man trotz extrem hoher Temperaturen nicht schwitzt. Na immerhin, das ist doch schonmal ein Vorteil. Bewegungen oder sogar Wanderungen sind allerdings kaum zu machen und überall findet man Hinweisschilder zur extremen Hitze und der Gefahr, zu dehydrieren. Zum GLück haben wir vorher nochmal sämtliche Wasservorräte aufgefüllt.

Hier sind übrigens kaum Menschen unterwegs. Ganz anders als in den letzten Monaten haben wir sogar einen Teil des Parks für uns ganz alleine.
Denn hier kommt man nur mit Offroad Fahrzeugen hin und die Fahrt dauert auch knapp 3 Stunden. Zum Glück funktioniert unsere Klimaanlage und wir erreichen die Racetrack Playa.
Das ist an sich schon eine verrückte Gegend, denn diese 5x2km große Fläche ist absolut eben.
Aber das ist nicht das einzig verrückte hier.
Denn hier wandern Steine von ganz alleine. Oder stecken doch höhere Mächte dahinter?
Bis 2014 gab es die wildesten Theorien darüber, wie es sein kann, dass sich bis zu 350kg schwere Steine von scheinbar alleine über eine absolut ebene Fläche bewegen können.
Kein Mensch hat dieses Phänomen je beobachten können, bis es Forschern gelang die Ursache für dieses scheinbar unmögliche Ereignis zu finden.
Alle hundert Jahre wird es im Death Valley so kalt, dass die Playa zufriert und sich unter den Steinen Eis bildet. Durch Tauen und Wind wandern diese Steine dann und hinterlassen Spuren im aufgeweichten Lehm der Racetrack Playa.
Viele Steine sind in ihrem Leben schon mehrere hunderte Meter weit gewandert, manche Spuren sind sogar einen Kilometer lang.
Ein beeindruckendes Fotomotiv und wirklich faszinierend zu sehen.

Zum Glück liegt der Racetrack und der dazugehörige "Campingplatz" auf gut 1000m über Null, sodass es hier gut aushaltbar ist.
Bis zum nächsten Tag.
Denn dann geht es für uns zum tiefsten Punkt Nordamerikas. Dem Badwater Basin. Und genau hier, ist der heißeste Ort der Welt.
Sage und schreibe 45 Grad sind es hier!


Das klingt jetzt heiß, ist es auch!
Daher sind die meisten Wege im Death Valley auch so gemacht, dass man sie mit dem Auto fahren kann, statt zu wandern. So gerne wir auch wandern, hier bleiben wir doch schon die meiste Zeit im klimatisierten Auto. Die kurzen Wege zu den Aussichtspunkten reichen schon vollkommen aus.
Doch die lohnen sich!
Wer denkt, hier wäre alles nur Wüste, der hat sich getäuscht.
Pflanzen sucht man zugegeben vergeblich, aber es ist sicher nicht alles eintöniger Sand.
Die Artists Palette zB überzeugt mit tollen Farben, während es einen Kilometer schon wieder völlig anders aussieht.

Der Nationalpark liegt in zwei Bundesstaaten; Kalifornien und Nevada.
Und Nevada ist vor allem für eines bekannt: seine lockeren Glücksspielregeln.
Und davon hat besonders eine Stadt Gebrauch gemacht: Las Vegas, die Sin City der USA.
Und Heiß geht es auch hier zu.... und das liegt nicht nur an den 39 Grad.

Las Vegas ist alles, was man sich vorstellen, nur nicht normal.
Blinkende Lichter, Wasserfontänen, Tänzer, Musik. Die totale Reizüberflutung alle 2 Minuten.
Doch genau das macht die Stadt der Sünde aus. Hier ist alles erlaubt und nichts zu schräg. Wir können einen kleinen Europatrip in einer einzigen Stadt machen. Von Vendig bis Paris sind es dabei nur wenige Meter. Hier ist alles drüber.

Und was muss man in Las Vegas auf jeden Fall gemacht haben?
Na klar, im Casino sein ganzes Geld verspielen. Da noch 8 Monate Reise auf uns warten, beschränken wir unser Spielbudget auf 20$.
Und direkt beim ersten Mal gewinnen wir Geld. Achtung, Spielsucht ist gar nicht mal so abwägig.
Trotz zwischenzeitlich höherer Gewinne, schaffen wir es bei einem Gewinn von 5$ aufzuhören und können so stolz behaupten, wir haben im Casino in Las Vegas Geld gewonnen. Von wegen die Bank gewinnt immer! Nicht mit uns!

Das Las Vegas eine Stadt der Gegensätze ist, das müssen wir wohl niemanden erklären.
Aber die Tatsache, dass die Stadt mitten in der Wüste Unmengen an Strom und Wasser verschwendet, ist doch etwas fraglich.
Bis man den gigantischen Hoover Damm sieht.
Der größte Staudamm des Landes versorgt die unermüdliche Gier der Stadt nach Elektrizität und Wasser.
Zwar einerseits wahnsinn, was einzelner Staudamm stemmen kann, doch wenn man darüber nachdenkt, wie viel mehr Menschen versorgt werden könnten, wenn Las Vegas einfach eine ganz normale Stadt wäre, ist es doch schon wieder komisch.







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